Diese Patientin stellte sich 25 Jahre nach erlittener Fazialisparese durch eine Felsenbeinfraktur vor. Sämtliche Vorbehandelt hatten ihr vermittelt, dass sie sich mit ihrer Lähmung abfinden müsse, da es keine Therapiemöglichkeiten gäbe… Sie klagte über eine deutliche Gesichtsfeldeinschränkung nach außen, regelmässige Bindehautentzündungen, eine massive orale Inkontinenz und ein verwaschenes Sprachbild. Des weiteren würde sie sich immer wieder die Schleimhaut des schlaffen Wangengewebes unbeabsichtigt aufbeißen, beim Kauprozess verblieben regelmässig Speisereste in der „Wangentasche“, die sie mit dem Finger hervorholen müsse. Es wurde ein dreistufiges Rekonstruktionsschema durchgeführt, welches eine Labbe-Operation (Temporalismuskel-Ersatzplastik) mit Neubildung einer Nasolabialfalte, eine Einbringung eines Platingewichtes in das Oberlid in versteckter Position, eine Korrektur des Unterlidektropiums, eine Korrektur der andernorts durchgeführten Tarsoraphie an den äußeren Lidern sowie eine Brauenanhebung umfasste. Sämtliche Symptome konnten entweder behoben oder deutlich verbessert werden. Die Patientin berichtet z.B., daß ihr das Trinken deutlich leichter falle, da sie ihren Mundwinkel viel besser kontrollieren könne. Sie traue sich dies nun auch wieder in Gesellschaft zu, da sie nun dadurch nicht mehr konstant ihre Oberbekleidung verschmutze. Derzeit wird noch ein Fettttransfer geplant um die noch volumengeminderten Lippen noch „wasserdichter“ zu bekommen.