Die Narben, die für die "Reanimation des Gesichtes" vom Patienten in Kauf genommen werden müssen, halten sich in Grenzen und werden üblicherweise sehr gut toleriert. 10-jährige Patientin:  Unauffälliges Narbenbild am rechten Unterschenkel ein Jahr nach Entnahme eines zusätzlichen Spenderhautnerven über kleine Schnitte (linkes Bild). Zusätzlich wurde ein Muskel am Brustkorb zur Wiederherstellung des Lächelns über einen kleinen, gutversteckten Schnitt in der Achselhöhle entnommen (Bildmitte). Nach Narbenheilung der "Facelift"-Schnittführung vor dem Ohr und Transplantation des kleinen funktionierenden Muskels in die linke Wangenregion zeigen sich nur noch kaum wahrnehmbare Narben und eine nahezu unveränderte Gesichtskontur (Bild links).

Narbenarme Operationstechniken sollten bei jedem Eingriff im Gesichtsbereich mit höchster Priorität gewertet werden. Unscheinbare Narben, die für den Laien möglichst überhaupt nicht wahrgenommen werden können, sind ein Hauptaugenmerk unseres chirurgisches Bestrebens und gehören in unser Standardrepertoire. Sie sind nur durch äußerste Akribie und Präzision zu erreichen und symbolisieren für uns „die Handschrift des Plastischen Chirurgen“, an der wir uns messen lassen wollen.

Hier sehen Sie die Narben des Patienten aus dem Fernsehbeitrag des Bayerischen Rundfunks genau ein halbes Jahr nach Operation (Nerventransplantation von beiden Unterschenkeln ins Gesicht, Nervenumlagerung des Kaumuskelnerven in der linken Gesichtshälfte auf die Muskulatur zum Lächeln). Können Sie die (kurzgehaltene) Narbe vor dem Ohr noch sehen? Bevor sie völlig verschwindet ist sie aktuell noch minimal aktiv und daher noch minimal gerötet. An den Unterschenkeln sind die Narben der Entnahmestellen der Spendernerven noch als feine dunkelrötliche Striche gerade noch wahrnehmbar. Die Narbenreifung in Gesicht und Unterschenkeln, welche von einem bis zu anderthalb Jahre andauert, wird weiter zu einem noch deutlich blasseren, hautfarbenen Farbton führen, so dass die Narben zukünftig noch weitaus weniger ins Gewicht fallen werden.

Wir stellen an uns für unsere operativen Zugänge dieselben hohen ästhetischen Ansprüche wie beim facelift (ästhetische Gesichtsstraffung). Vier bis fünf Wochen nach der OP sind die Narben bereits in guter Abheilung begriffen, zwar noch gerötet, jedoch genau vor dem Ohr beziehungsweise teilweise auch im Ohr platziert, kaum noch wahrnehmbar. In vielen Fällen lassen sie sich, wie in bei dieser Patientin die einen Nerventransfer und zwei Cross-face-Nerventransplantate erhalten hat, sehr kurz halten. Vergehen ab diesem Zeitpunkt noch ein paar Monate, dann blasst das Narbenbild noch weiter deutlich ab, bekommt die gleiche Kolorierung wie die umliegende Haut und wird gänzlich unauffällig bis unsichtbar.

Gleiche Patientin, wie auf den Bildern darüber. Mehrere Monate später ist auf beiden Seiten kaum noch zu vermuten, dass im Gesicht eine aufwändige Nervenrekonstruktion durchgeführt wurde.

Kaum wahrnehmbares Narbenbild nach Transplantation eines Cross-face-Nerven (CFNG) und nachfolgender Transplantation eines kleinen funktionellen gracilis-Muskels in die linke Gesichtshälfte.