Nach operativer Entfernung eines gutartigen Schädelbasistumors (Akustikusneurinom) erlitt diese 43-jährige Patientin eine vollständige Gesichtslähmung links. Obwohl der Fazialisnerv unheilbar seine Funktion verloren hatte, bestand zum Zeitpunkt der plastischen Rekonstruktion noch eine funktionierende mimische Muskulatur (durch elektrische Stimulation überprüfbar). Insofern konnte bei rechtzeitiger Indikationsstellung zur Operation eine Nervenumlagerung eines Astes des Kaumuskelnerven in Kombination mit einer Nerventransplantation vom Unterschenkel für den Augen-/Nasen- sowie den Mundwinkelkomplex durchgeführt werden. Einige Monate postoperativ (rechtes Bild) zeigt die linke Gesichtshälfte bereits eine deutliche Verbesserung der Muskelspannung (Tonus). Es zeigt sich eine wiederhergestellte Nasolabialfalte. Das Philtrum (natürliche vertikale "Rinne" zwischen Nase und Oberlippe) ist durch die Wiederansteuerung der mimischen Muskulatur deutlich zentraler positioniert. Die Patientin vermag wieder annähernd symmetrisch zu lächeln. Der Tonusgewinn der Augenmuskulatur ergibt eine physiologisch gewünschte, engere Lidspalte vergleichbar mit der Gegenseite. Die Patientin, die als Physiotherapeutin ihre eigene Übungstherapie zur Muskelkräftigung postoperativ erfolgreich selbst durchführte, bevorzugt es nach wie vor die betroffene Gesichtshälfte mit Kinesiotape zu unterstützen.