Durch die Lähmung des Stirnastes des Fazialisnervens (ramus frontotemporalis) ist der Stirnmuskel (m. frontalis) einseitig gelähmt. Da dieser normalerweise eine Ruhespannung (Ruhetonus) besitzt und die Augenbraue oberhalb bzw. auf Höhe des knöchernen Augenhöhlenrandes fixiert, kommt es bei seiner Erschlaffung auch zu einem einseitigen Tiefertreten der Augenbraue und sogar des darunterlegendem Oberlides. Dies führt sowohl funktionell wie auch ästhetisch zu Beeinträchtigungen. In ausgeprägten Fällen kann hierdurch das Gesichtsfeld eingeschränkt sein: der Patient gibt an, am oberen und manchmal äußeren Rand seines Blickfeldes „ein schwarzes Dach“ zu sehen. Die Ruhesymmetrie und die Gesamtharmonie des Gesichtes kann selbst durch eine gering asymmetrische Brauenhöhe nachhaltig gestört sein.

Augenbrauenlift und Stirnlifting bei Gesichtslähmung (Bell-Parese): Zur Verbesserung kann eine operative Brauenanhebung erfolgen, z.B. durch eine sogenannte Brauenpexie oder ein endokopisches Stirnlifting (Zugang über kleine Schnitte mit versteckten Narben vom Scheitelbereich her). Als positiver Nebeneffekt glätten sich häufig auch etwas die Falten im Stirnbereich, sofern diese vorhanden sind. 

Diese Dame zeigte bei einer inkompletten Parese durch die Lähmung des Stirnmuskels einen deutlichen Brauentiefstand links. Eindrucksvoll demonstriert sich, wie die sog. Brauenptosis auch das Auge etwas kleiner erscheinen lässt. Die Gesamtharmonie des Gesichtes und Symmetrie in Ruhe ließen sich durch eine endoskopische Anhebung des Periorbitalkomplexes (Augenbraue und Oberlid) elegant und effektiv verbessern. Die Methode wird mit einem Kamerasystem und feinen Instrumenten über kleine Schnitte im haartragenden Bereich der Kopfhaut durchgeführt und hinterlässt keine sichtbaren Narben.

Die Korrektur der Brauenposition hat für die Symmetrie im Gesicht maßgebliche Bedeutung: bei diesem älteren Herren mit Gesichtslähmung links imponiert im linken Bild vor der Operation sowohl ein massiver Brauentiefstand als auch ein massiv geschwächtes Unterlid mit deutlichem Tiefstand. Die Folgen sind ein auffällig müder Gesichtsausdruck bei deutlicher Asymmetrie in Ruhe, sowie ein trockenes Auge mit Bindehautentzündung (Konjunktivitis) durch den ungerichteten Tränenfilm. Rechtes Bild: Nach Brauenanhebung auf ein symmetrisches Niveau mit der nicht gelähmten rechten Gegenseite und einer Unterlidrekonstruktion mit Eigengewebe zeigt sich sowohl die Bindehautentzündung behoben als auch ein deutlich harmonischeres Erscheinungsbild. Der Patient klagt über keine Augenbeschwerden mehr und freut sich über eine deutliche Verbesserung seines Erscheinungsbildes.

Gesichtslähmung durch Tumorresektion. Trotz intensiver Übungstherapie ließ sich bei der dieser Patientin die sogenannte "Brauen-Depression" (Brauentiefstand rechts) nicht in den Griff bekommen, da durch die Fazialislähmung der Muskeltonus des Stirnmuskels (Musculus frontales) als typisches Phänomen einer "Stirnastparese" (Lähmung des r. frontalis) verlorengegangen war. Deutliche Symmetrie-Angleichung durch Anhebung des Periorbitalkomplexes (Brauenlift) und Oberlidstraffung.

Auch bei diesem Patienten lässt sich die Veränderung des Sichtfeldes vor und nach Anhebung des Periorbitalkomplexes gut bereits mit dem bloßen Auge beurteilen. Postoperativ ist die rechte Pupille nicht mehr durch die Braue verdeckt. In diesem Fall wurde eine Kombinationsoperation (Labbé-Temporalistransfer und offene Anhebung Periorbitalkomplex) durchgeführt.